Die Gruppe der Mompreneurs wächst und wächst – gut so! Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört zum Alltag einer Frau mittlerweile dazu. Wenn sich der Prozess auch in manchen Dingen schwierig gestaltet, ist es nicht unmöglich als Mama und Unternehmerin erfolgreich durchzustarten. Was zählt, ist deine eigene Entschlossenheit, dein Mut und dein Fokus auf deine Ziele.
In diesem Beitrag möchte ich mit dir das Leben zwischen Windeln und Selbstständigkeit näher betrachten. Welche Vorteile hat die Selbstständigkeit für Frauen? Wie lassen sich Kind und Karriere vereinen? Kann das überhaupt funktionieren? Auf diese und weitere Fragen wirst du im Laufe des Beitrags Antwort finden. Außerdem teile ich meine persönlichen Tipps rund ums Mama und Unternehmerin-sein mit dir.
Mompreneur: Mutter und Unternehmerin sein
Mompreneurs sind keine Randerscheinung mehr, da immer mehr Frauen sich dazu entschließen, den Sprung in die Selbstständigkeit und damit auch Unabhängigkeit zu wagen. Selbstständig zu sein bedeutet frei zu sein, in all deinen Entscheidungen, in all deinen Plänen und all deinen Visionen. Du kannst deine eigenen Ideen verwirklichen und dir kleine und große Ziele setzen. Das Motto selbstständiger Frauen lautet nicht mehr Kind ODER Karriere, sondern Kind UND Karriere!
Ich persönlich bin seit etwa 10 Jahren Unternehmerin und davon jetzt seit knapp 2 1/2 Jahren eine selbstständige Mutter eines kleinen Rabauken. Es gibt viele Hochs und auch einige Tiefs – ich könnte es mir jedoch nicht mehr anders vorstellen.
Was bedeutet Mompreneur?
Mütter, welche die überwiegende Care-Arbeit leisten, müssen früher oder später wieder zurück ins Arbeitsleben. Die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie gestaltet sich jedoch nicht immer so einfach, wie sich das viele vor der Gründung einer Familie vorstellen. Insbesondere für Alleinerziehende kann sich der Spagat zwischen Elternschaft und Berufsalltag fordernd gestalten. Ebendarum wünschen sich Frauen mehr Flexibilität in ihrer Zeiteinteilung, mehr Flexibilität in ihrer Freizeitgestaltung und vor allem mehr Flexibilität in puncto Kinderbetreuung.
Die Bezeichnung „Mompreneur“ kommt aus dem Englischen und setzt sich aus „Mom“ und „Entrepreneur“ zusammen. Gemeint sind damit Mütter, die sich neben der Betreuung ihrer Kinder selbstständig machen und ihr Business aufziehen. Damit sichern sie sich mehr Planungsfreiheit im Alltag und schaffen eine solide Basis, um Kind und Karriere zu vereinen.
3 gute Gründe für das Mama-Business
Mompreneurs wollen in erster Linie eins: Familie und Beruf vereinen. Damit zielen sie darauf ab, ihre berufliche Laufbahn so zu gestalten, dass sie sowohl im Privatleben als auch im beruflichen Kontext zufriedener sind. Sehen wir uns an, welche Gründe für das Mompreneur Business sprechen:
- Flexibilität: Frauen haben ein ausgeprägteres Bedürfnis nach Flexibilität als Männer. Warum das so ist, ist eine berechtigte Frage. Vielleicht, weil es in unserer Natur liegt, uns an die jeweiligen Erfordernisse bzw. Umstände anzupassen? Vielleicht weil wir als Mutter dieses Gefühl von Flexibilität mit der Geburt unserer Kinder automatisch erlernen, weil Kinder verschiedene Bedürfnisse haben? Die Gründe dafür sind vielfältig. Jedenfalls ermöglicht ein eigenes Business eine große Menge an Flexibilität, die ein klassischer Job nicht bieten kann. Als Mompreneur gestaltest du dir deinen Arbeitstag selbst und kannst auch tagsüber deinen Verpflichtungen als Mama einfacher nachgehen.
- Kontrolle: Als Mompreneur bekommst du die Chance, mehr Kontrolle über deine Work-Life-Balance zu erlangen. Du verpasst keine Entwicklungsschritte deine Kinder, kannst berufliche Termine mit deinen privaten Agenden besser abstimmen und bestimmst dein Arbeitstempo völlig selbstständig.
- Vorbildfunktion: Wie heißt es so schön? Kinder müssen nicht erzogen werden, sie lernen von uns Erwachsenen. Als Mompreneur kannst du dich sowohl als gute Unternehmerin als auch in deiner Rolle als Mama gut positionieren. Die dir gewidmete Anerkennung und finanzielle Belohnung bestärken dich in deiner Arbeit und pushen deinen Selbstwert als Unternehmerin. Parallel dazu bist du jederzeit da, wenn deine Kinder dich brauchen und kannst dadurch als Mama wichtige familiäre Werte und Traditionen weitergeben.
Nicht alles ist Gold, was glänzt: die Schattenseiten des Mompreneur-Business
Wie alles im Leben hat auch das Geschäft der Mompreneurs seine negativen Seiten. Ein besonderes Kriterium ist die Doppelbelastung. Neben der Kinderbetreuung ein eigenes Unternehmen aufzubauen, erfordert ein hohes Maß an Motivation, Durchhaltevermögen und Mut. Von der Geschäftsidee bis hin zur Unternehmensgründung sind einige Schritte notwendig, die auch zeitintensiv ausfallen können. Verlier daher nicht den Kurs, sondern behalte deinen Fokus auf dein Ziel, als selbstständige Unternehmerin erfolgreich zu sein.
Ein weiterer Aspekt sind das Thema Ferien: Klar, du bist grundsätzlich flexibel, was die Einteilung deiner Arbeitszeit angeht, doch ist es schlichtweg unmöglich, sich in der Selbstständigkeit Urlaub im Ausmaß der Schulferien zu gönnen. Für solche Fälle solltest du stets einen Notfallplan bereithalten, um im Fall des Falles dafür gewappnet zu sein. Auch wenn die Kinder einmal krank sein sollten und du einen geschäftlichen Termin hast oder eine Deadline einhalten musst, ist ein Notfall-Backup unbedingt notwendig.
Oft geht dem Mompreneur-Business eine falsche Erwartungshaltung voraus. Frauen holen sich im Netz Inspirationen und werden in verschiedenen Foren dazu ermutigt, dass sie mit ausreichend Disziplin und dem nötigen Biss alles schaffen können, was sie sich vornehmen und der Erfolg sich in naher Zukunft schon in Kürze von selbst einstellt. Diese Aussage ist bedingt zu betrachten und darf nicht verallgemeinert werden.
Nicht jede Geschäftsidee ist von Beginn an dafür prädestiniert, durch die Decke zu gehen. Überdies wollen manche Frauen gar nicht von Beginn an Vollgas geben, sondern bevorzugen einen sanften Start in das Unternehmer-Dasein. Lieber prüfen sie alle Umstände gründlich und widmen sich ihrer Geschäftsidee mit besonderer Aufmerksamkeit. Beide Zugänge sind legitim, wie du es letztendlich angehst, liegt bei dir.
Kind und Karriere: kann das denn funktionieren?
Es gibt Frauen, die Karriere machen und dann gibt es die, die Kinder bekommen. Dazwischen gibt es Frauen, die beides wollen. Ist dieser Wunsch, nach Beruf UND Familie real oder heißt es wirklich Kind vs. Karriere?
Gleich vorweg: um sowohl in der Rolle der selbstständigen Unternehmerin als auch in der, der Mutter voll aufzugehen, musst du zunächst klare Grenzen ziehen, auch wenn das im Alltag nicht immer klappt. Versuche zumindest so gut es geht die Bereiche Mama-Sein und Business zu trennen und die Arbeit nicht mit an den Küchentisch zu nehmen. Wenn du für deine Kinder da bist, dann in jeder Hinsicht. Schenke ihnen deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, spiel mit ihnen und genieße die Zeit mit ihnen bewusst – ohne dabei den Bildschirm oder das Handy im Augenwinkel zu behalten.
Derjenige, der zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen davon fangen. (Konfuzius)
Selbiges gilt für dein Business: arbeite konzentriert und versuche jegliche Ablenkung zu vermeiden. So kannst du effizient arbeiten und einzelne Aufgaben in einem Aufwasch erledigen. Eine strikte Trennung ist nicht immer machbar, doch merkst du schnell, wie zerrissen du dich fühlst, wenn du zwischen den beiden Rollen immer hin und her wechselst.
Mein Tipp: Gönn dir arbeitsfreie Zeiten und schaffe dir arbeitsfreie Zonen. So kannst du entspannen und neue Energie tanken, die du in dein Unternehmen und deine Familie einbringen kannst. Deine Kinder werden es dir danken und auch du als Unternehmerin profitierst von regelmäßigen Auszeiten.
Female Power: berufstätig und Mutter
Du bist als Mama nicht die Einzige, die dein Kind betreuen kann. Wähle Personen, denen du vertraust und bitte sie um Unterstützung. Andere Bezugspersonen sind eine Bereicherung für dein Kind und der soziale Kontakt mit Gleichaltrigen ist unbezahlbar. Sofern es für dich und deine Familie stimmig ist, kannst du die Kinder-freien Vormittage zur Power-Hour umfunktionieren und das Maximum aus dir herausholen. Damit hast du deine beruflichen Verpflichtungen am Vormittag erledigt und kannst dich nachmittags gänzlich dem Mama-sein widmen.
In meinem Fall ist mein Sohn vormittags in der Kinderkrippe und ich habe gelernt, in dieser Zeit äußerst produktiv und ablenkungsfrei zu arbeiten.
Was ich dir mit auf den Weg geben darf: Hab kein schlechtes Gewissen, arbeitende Mama zu sein. In der heutigen Zeit ist es für die meisten Familien unleistbar, mit nur einem Einkommen die gesamte Familie zu ernähren und dabei auch noch für die anderen Lebenshaltungskosten aufzukommen. Gib dein bestes in beiden Welten und steh zu deinen/euren Entscheidungen!
Lesetipp: Erfolgreiche Working Moms berichten, wie sie Familie und Job vereinen.
Home is, where the Office is: 4 Tipps für dein Mama-Business
Als Mompreneur hast du die Flexibilität, dich um die Bedürfnisse deiner Familie zu kümmern und gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere zu verfolgen. Du kannst dein eigenes Unternehmen aufbauen und gleichzeitig für deine Kinder da sein. Es ist möglich, beides miteinander zu verbinden – es braucht nur den richtigen Ansatz.
- Setze dir vernünftige Ziele: Wenn du planst, eine selbstständige Mama zu werden, ist es wichtig, dass du dir realistische Ziele setzt. Nimm dir nicht mehr vor, als du glaubst, bewältigen zu können, damit du dich nicht überforderst oder ausgebrannt fühlst. Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass Ergebnisse nicht über Nacht eintreten – sei also geduldig und gib dir Zeit.
- Halte deine Fortschritte fest: Setze dir Meilensteine, wenn du als Mama-Unternehmerin anfängst. Wenn du festhältst, wo du angefangen hast und wo du jetzt stehst, hilft dir das, dich zu motivieren. Dein Fortschritt zeigt dir, wie weit du seit dem ersten Tag gekommen bist. Die Verfolgung deines Fortschritts hilft dir dabei, Bereiche zu identifizieren, die optimiert werden müssen, und weist dir Bereiche auf, welche bereits gut laufen.
- Delegiere Verantwortungsbereiche: Du musst nicht alles selbst machen! Auch das habe ich erst einmal lernen müssen. Wenn du Aufgaben auslagern kannst oder an Unterstützer delegierst, hast du mehr Zeit für andere Aktivitäten. Überlege dir, ob du nicht eine Teilzeithilfe wie eine Reinigungskraft einstellen willst, damit du dich auf das konzentrieren kannst, was du für dein Familienleben und deine beruflichen Ziele tun musst. Wenn du deinen Kindern wichtige Lebenskompetenzen beibringst, unterstützt du sie dabei, selbstständig zu werden, und tust dir langfristig selbst etwas Gutes.
- Schaffe Flexibilität, um selbst flexibel sein zu können: Der Schlüssel zum erfolgreichen Jonglieren zwischen Familienrollen und unternehmerischen Aufgaben ist Flexibilität. Du solltest nicht nur so weit wie möglich vorausplanen, sondern auch lernen, dich schnell anzupassen, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Wenn du offen für Neues bleibst, kannst du die sich bietenden Wachstumschancen nutzen – sowohl für dich persönlich als auch für dein Unternehmen. Flexibel zu sein bedeutet auch, dass du realistische Erwartungen hast, wie viel du jeden Tag erreichen kannst. Wenn du dir vernünftige Ziele setzt, hält sich auch der Stress in Grenzen! Meistens zumindest.
Fazit: Kind und Karriere ist machbar, aber ein hartes Stück Arbeit!
Alles in allem ist es keine leichte Aufgabe, Mutter UND Unternehmerin zu sein, aber mit den richtigen Strategien ist es möglich! Wenn du klare Grenzen zwischen Arbeit und Familie ziehst und Aufgaben delegierst, wann immer es möglich ist, schaffst du Raum für mehr Flexibilität, was das Stressniveau deutlich senken wird. Mit Hingabe und Entschlossenheit können alle Frauen, die ihre beruflichen Ziele mit ihrer Rolle als Mama verbinden wollen, genau das erreichen und ein fantastisches Mami-Business führen!
Mein abschließender Tipp an dich: Versuche nicht perfekt zu sein – weder als Mutter noch in deiner Selbstständigkeit. Finde Zeiten, deine Batterien aufzuladen und vergiss nicht, auf dich zu achten. Damit tust du dir selbst etwas Gutes und bist zugleich ein tolles Vorbild für deine Kinder in puncto Selbstfürsorge.
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